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Am Montag, den 19. Juli 2010 hat die 300. Gelsenkirchener Montagsdemonstration stattgefunden. In drei Wochen wird sie 6 Jahre alt! |
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Hier findet gerade die Kundgebung der Gelsenkirchener Montagsdemonstration statt.
Rechts im Bild ist Monika Gärtner-Engel zu sehen. Sie trägt eine rote Bluse und einen schwarzen Rock. In der Mitte steht ein gelbes "Sparpaket" der Bundesregierung in Form eines Pappkartons.
Am offenen Mikrofon spricht Esther Müller-Horn ( im Vordergrund ). Hinter ihr stehe ich ( Thomas Kistermann ) und trage ein weißes Hemd. Hinter mir steht Frank Oettler aus Halle. Er trägt ein rotes Hemd. An seiner Seite steht eine Montagsdemonstrantin aus Dresden. Sie trägt eine blaue Bluse und einen schwarzen Rock. Im Rollstuhl sitzt zurzeit Brigitte Wiesemann ( in der Mitte zu
sehen ).
Am Montag, den 19. Juli 2010 hat die 300. Gelsenkirchener Montagsdemonstration stattgefunden. In drei Wochen wird sie
6 Jahre alt!
Wie jeden Montag am Platz der Montagsdemo, ehemals Preuteplatz in der Gelsenkirchener Innenstadt führten wir trotz großer Hitze um die 35 Grad und strahlendem Sonnenschein ab 18.00 Uhr eine Kundgebung durch ( siehe Foto oben ).
Schwerpunkt unserer Demonstration: Weg mit Hartz IV, dass Volk sind wir!
Ewa 100 Montagsdemonstranten und Passanten versammelten sich auf dem Kundgebungsplatz und hörten natürlich sehr aufmerksam zu, als ich dass offene Mikrofon ergriff und sagte: "Mein Name ist Thomas Kistermann und ich unterstütze auch heute - wie letzten Montag - die Stadtverordnete Monika Gärtner-Engel und Moderatorin der Montagsdemo Gelsenkirchen, in dem ich ihr Co-Moderator werde. Wir demonstrieren seit Montag, den 9. August 2004 Montag für Montag gegen Hartz IV und gegen diese unsoziale Politik und seit August 2004 findet auch die bundesweite Montagsdemonstrationsbewegung Montag für Montag in über 100 Städten Deutschlands statt und sie ist natürlich überparteilich. Wir haben in den fast 6 Jahren wirklich sehr viel erreicht. Z.B. dass endlich das höchste Gericht Deutschlands - nämlich das Bundesverfassungsgericht in Karlruhe - seit Februar 2010 festgestellt hat, dass doch tatsächlich die
Hartz-IV-Regelsätze von Anfang an falsch zustande gekommen sind. Die Richter kritisieren aber nicht deren Höhe. Das halte ich für sehr bedenklich. Wenn wir nicht jeden Montag gegen Hartz IV demonstrieren würden, dann hätte man schon längst Hartz IV noch weiter gekürzt. Im Oktober 2004 hat die Montagsdemonstration den Opel-Streik in Bochum unterstützt - und das Opel-Werk Bochum wurde nicht geschlossen. Wir können noch viel mehr erreichen, wenn sich endlich mal alle
Hartz-IV-Empfänger, Bürgerinnen und Bürger, Arbeiterinnen und Arbeiter, Angestellte, Jugendliche und natürlich auch Rentnerinnen und Rentner der Gelsenkirchener Montagsdemonstration anschließen und am besten auch sofort aktiv mitmachen würden."
Monika Gärtner-Engel meldete sich am offenen Mikrofon zu Wort und sagte: "Wir haben von
"Auf Gelsenkirchen" die Initiative ergriffen und in der Innenstadt ein Stand aufgebaut und uns einfach mal als Bundesregierung ausgegeben. Wir haben dann für alle Bürgerinnen und Bürger und Passanten - die dort zufällig vorbei gekommen sind - ein "Sparpaket" in Form eines Pappkartons angeboten. So konnten wir das "Sparpaket" darstellen. Dann vermittelten wir natürlich auch, was das 80 Milliarden Euro sogenannte "Sparprogramm" der Regierung bedeutet und dass das Volk mal wieder die Zeche zahlen muss. Kein einziger Passant nahm unser "Sparpaket" an. Am Stand von "Auf Gelsenkirchen" brachten dann wirklich alle Passanten klar und deutlich zum Ausdruck, dass sie mit dieser unsozialen und volksfeindlichen Politik nicht einverstanden sind. Es richtet sich immer nur gegen die Ärmsten und Arbeitslosen!"
Dann ergriff Stefan Engel das offene Mikrofon und sagte:
"Hartz IV ist und bleibt Armut per Gesetz und schafft keinen einzigen Arbeitsplatz. Die Statistik wird schon seit vielen Jahren - seit Hartz IV am 1. Januar 2005 eingeführt wurde - manipuliert. Arbeitslose, die einen
1,50 Euro-Job ausüben, Arbeitslose in Qualifizierung und Weiterbildung, Arbeitslose in Mini-Jobs und Arbeitslose, die an einem Bewerbungs-Training teilnehmen, fallen grundsätzlich aus der berühmten Arbeitslosenstatistik heraus. 60 % aller Jugendlichen in Deutschland bekommen keinen Ausbildungsplatz und finden keinen so gut bezahlten Arbeitsplatz, dass sie dann auch von ihrem Lohn eine Familie ernähren können. Sie haben einfach keine Perspektive. Und das kann doch wohl nicht sein."
Als nächstes ergriff Toni Lenz, Kreisvorsitzender der MLPD Gelsenkirchen dass offene Mikrofon und teilte mit: "Am Dienstag, den 13. Juli 2010 führten wir um 10.00 Uhr eine Protestkundgebung vor dem Integrationscenter für Arbeit in Gelsenkirchen-Zentrum durch. Schwerpunkt dieser Aktion: Weg mit Hartz IV, dass Volk sind wir! Wir demonstrierten gegen diese unsoziale und volksfeindliche Politik. Die meisten Arbeitssuchenden waren sehr aufgeschlossen und finden es richtig gut, dass wir seit fast
6 Jahren Montag für Montag in der Gelsenkirchener Innenstadt gegen Hartz IV demonstrieren und meinten auch, es müssen noch viel mehr Leute auf die Strassen gehen um so zum Ausdruck zu bringen, dass das Volk mit dieser unsozialen und volksfeindlichen Politik jetzt endlich nicht mehr einverstanden ist."
Es war wirklich schon sehr beeindruckend, als Brigitte Wiesemann dass offene Mikrofon ergriff und sagte: "Ich war einige Wochen nicht mehr auf der Gelsenkirchener Montagsdemo, weil ich mir auf Island einen Knöchelbruch zugezogen hatte und deshalb zurzeit im Rollstuhl sitze. Ich würde ja gerne zur Revolution aufrufen, weiß aber nicht, wie ich das im Moment machen soll ( und zeigt auf ihren Fuß ). Ich war empört über die Unverschämtheit der Familienministerin Kristina Schröder, die dass Erziehungsgeld kürzen will, aber nicht bei allen Empfängern, sondern nur bei den Geringverdienern. Was sitzen da bloß für Politiker im Bundestag. Es wird immer bei den Ärmsten der Armen gekürzt."
Ein Montagsdemonstrant stellte ein neues Edelstahlschild
"Platz der Montagsdemo" vor.
Monika Gärtner-Engel erklärte:
"Vor 5 Jahren, als die Gelsenkirchener Montagsdemo ihren 1. Geburtstag feierte, brachten wir ein Schild vor Ort an wo drauf stand:
Platz der Montagsdemo, ehemals Preuteplatz. Das Schild wurde über Nacht entfernt. Wir stellten im letzten Jahr sogar einen Antrag bei der Stadt Gelsenkirchen, dass wir den Preuteplatz - der bis heute immer noch so im Stadtplan eingetragen ist - endlich öffentlich umbenennen dürfen und das dieser dann auch wie folgt im Stadtplan eingetragen wird:
Am Platz der Montagsdemo, ehemals Preuteplatz in Gelsenkirchen. Unseren Antrag auf Umbenennung des Preuteplatzes wurde anschließend an der Fachverwaltung - Referat Vermessung und Kataster - zur Prüfung zugeleitet. Von dort erhielten wir eine besondere Nachricht über das Prüfergebnis und sie teilten uns dann mit, dass eine Umbenennung des Preuteplatzes aus Sicherheitsgründen nicht möglich sei."
Dann sagte ich am offenen Mikrofon: "Arbeitsministerin Ursula von der Leyen stellt Konzept für Langzeitarbeitslose vor. Bürgerarbeit für 1080 Euro. 160.000 Arbeitslose werden zunächst teilnehmen. Fast 200 Jobcenter aus allen Bundesländern haben sich dafür angemeldet, etwa jedes zweite. Im Gegensatz zum Ein-Euro-Job ist die Bürgerarbeit eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Die Betroffenen erhalten einen Arbeitsvertrag und verdienen bei einer 30-Stunden-Woche 1080 Euro. Das ist eigentlich das gleiche wie bei den 1,50 Euro-Jobs reine Augenwischerei. Am Ende bleibt nicht viel übrig. Am Montag, den 12. Juli 2010 hat die 299. Gelsenkirchener Montagsdemonstration stattgefunden und Manfred Kunze teilte uns mit, dass er für einen längeren Zeitraum ins Krankenhaus muss und ein neues Hüftgelenk bekommt. Ich habe für Manfred eine Karte besorgt. Einige Montagsdemonstranten haben diese Karte schon unterschrieben. Auf der Karte steht: Gute Besserung! Die Gelsenkirchener Montagsdemonstration braucht Dich! Wir vermissen Dich! Komme so schnell wie möglich wieder! Am Sonntag, den 18. Juli 2010 wurde für die längste Party der Welt die A 40 ( allerdings schon seit Samstagabend ab 22.00 Uhr ) in beiden Fahrtrichtungen von Duisburg bis Dortmund gesperrt. Unter der Überschrift
"Still-Leben" wurde diese Aktion durchgeführt und zählt zu den Höhepunkten im Programm der Europäischen Kulturhauptstadt Ruhr 2010. Die Essener Montagsdemo nutzte natürlich diese einmalige Gelegenheit und marschierte mit einem Montagsdemonstrations-Transparent spontan über die Autobahn. Und das ist ein richtiger Erfolg! Wir haben heute ein Geburtstagskind unter uns. Gudrun hatte gestern Geburtstag und feierte ihren 61. Geburtstag nicht zu Hause, sondern auf der A 40."
Hier auf meiner Homepage habe ich eine Seite zuvor auf 2 Seiten ausführlich über diese Aktion
"Still-Leben" auf der A 40 berichtet.
Gudrun meldete sich am offenen Mikrofon und sagte: "Ich hatte am Sonntag Geburtstag und wünsche mir, dass der Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Gutenberg endlich zurücktritt. Abzug aller deutschen Truppen aus Afghanistan. Und zwar sofort! Denn ich habe auf der Montagsdemo Gelsenkirchen im
"Politiker-Rücktritts-Wettbüro" gewettet, dass er als nächstes zurücktritt."
Frank Oettler aus Halle besuchte auch heute überraschend die 300. Gelsenkirchener Montagsdemonstration. Dann ergriff er das offene Mikrofon und sagte ganz klar und deutlich:
"Neue Politikerinnen und Politiker braucht das Land. Kommen Sie also zur Gelsenkirchener Montagsdemo. Wer nicht kämpft, hat schon verloren!"
Eine Montagsdemonstrantin von der Dresdener Montagsdemo besuchte uns und meldete sich am offenen Mikrofon zu Wort: "Ich demonstriere in Dresden nicht nur gegen Hartz IV, sondern auch gegen Kinderarmut. Wenn wir nicht jetzt auf die Strasse gehen, wann dann?"
Lisa Gärtner am offenen Mikrofon: "Mit dem Gesetzentwurf zur sechsstufigen Grundschule haben Hamburgs Bürger am letzten Wochenende das größte Reformprojekt ihrer Regierung abgelehnt. Eine große Mehrheit der Bürger folgte dem Vorschlag der Reformgegner um die Initiative "Wir wollen lernen", die die vierjährigen Grundschulen beibehalten wollen. Hierfür stimmten 276.304 Bürger, nur 218.065 sprachen sich für die von allen Parlamentsparteien beschlossenen sechsjährigen Primarschulen aus. Das finde ich nicht gut. Ich setze mich natürlich für ein längeres gemeinsames lernen ein, da diese Schulreform weit entfernt von einem kostenlosen, einheitlichen Schulsystem von der Kita bis zur Hochschule ist."
Die Stimmung war einzigartig und sogar die WAZ war vor Ort. Um 18.35 Uhr rüsteten wir uns zum traditionellen Zug durch die umliegenden Strassen. Dann zählte ich am offenen Mikrofon runter:
"10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1, - liebe Gelsenkirchener, hier kommt die 300. Montagsdemo."
Dann demonstrierten wir durch die Strassen Gelsenkirchen mit Transparenten und einem Montagsdemonstrations-Transparent. Das offene Mikrofon stellten wir weiterhin zur Verfügung und es wurden dann auch gemeinsame Lieder gesungen.
Während wir durch die Strassen Gelsenkirchen demonstrierten meldete sich Monika Gärtner-Engel am offenen Mikrofon und sagte auch klar und deutlich: "Die Montagsdemonstrationen sind das soziale Gewissen in Deutschland. Wir haben in den fast 6 Jahren immer wieder Ausdauer, innere Kraft, Rückhalt im Kampf und Härte gezeigt. Deshalb sind wir fest entschlossen, so lange zu demonstrieren, bis Hartz IV vom Tisch ist."
Dann meldete ich mich zwischendurch am offenen Mikrofon und teilte mit: "Am Montag, den 16. August 2010 gehe ich einmal fremd. Damit meine ich, dass ich an diesem Montag nicht die Gelsenkirchener Montagsdemo unterstützen, sondern ausnahmsweise die 300. Essener Montagsdemo besuchen und unterstützen werde. Euer Thomas Kistermann."
Dann ergriff noch einmal Monika Gärtner-Engel das offene Mikrofon und sagte: " Thomas, Thomas, Thomas. Was soll ich nur darauf antworten? Da fehlen mir wirklich die Worte......................?"
Auf dem Kundgebungsplatz ergriff ich noch einmal das offene Mikrofon und teilte mit: "Anlässlich der empörenden Erhöhung der Krankenkassenbeiträgen und Zusatzbeiträgen lud die Gelsenkirchener Montagsdemonstration
OB Frank Baranowski ( SPD ) und Außenminister und Vizekanzler Guido Westerwelle
( FDP-Chef ) recht herzlich dazu ein, mit uns gemeinsam die 300. Montagsdemo und 6 Jahre Montagsdemo zu feiern, um am offenen Mikrofon Rede und Antwort zu stehen. OB Frank Baranowski teilte uns mit, gerade in dieser Zeit befinde er sich jedoch in seinem Jahresurlaub. Guido Westerwelle hat auf diesen Brief bis heute nicht geantwortet und er war wahrscheinlich auch an diesem Tag verhindert."
Es war eine tolle Kundgebung und jeder kam bei uns am offenen Mikrofon zu Wort und es war auch eine tolle Demonstration durch die Gelsenkirchener Innenstadt. Die Gelsenkirchener Montagsdemonstration ist nicht nur einzigartig, sondern auch ein richtiges Phänomen! Am Montag, den 26. Juli 2010 findet am Platz der Montagsdemo, ehemals Preuteplatz ab 18.00 Uhr die 301. Gelsenkirchener Montagsdemonstration statt und am Montag, den 9. August 2010 findet auch an dem gleichen Ort, allerdings schon ab 17.00 Uhr
6 Jahre Montagsdemo Gelsenkirchen mit Kulturbeiträgen, offenes Mikrofon, Tanz und natürlich Demonstration statt.
Mit freundlichen Grüßen
__________________
Thomas Kistermann
Gelsenkirchen, den 23. Juli 2010
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Über mich |
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Von 1991 bis 1996 war ich bei der Veba AG in Gelsenkirchen-Horst
( heute BP Gelsenkirchen GmbH ) als Sanitärreiniger
( Kauenwärter ) von der Firma Cleaners ( Sitz in Oberhausen ) beschäftigt.
Danach wurde ich arbeitslos und nutzte sinnvoll die Zeit, indem ich von 1997 bis 1999 auf dem
Zweiten Bildungsweg meinen Hauptschulabschluss und meine Fachoberschulreife mit Erfolg und sogar mit Qualifikation an der Abendrealschule Gelsenkirchen nachgeholt habe.
Ich wurde sogar in der Zeitschrift der Abendrealschule Gelsenkirchen Ausgabe 2000 ( ars-journal )
ausgezeichnet mit dem Titel:
"Arbeitslos - Abendrealschule gibt neue Zuversicht ! Interview mit Thomas Kistermann ( 29 )"
Und darauf bin ich natürlich sehr stolz!
Danach habe ich erst Interesse bekommen, mich mit der Politik auseinanderzusetzen. So kam ich dann zur Gelsenkirchener Montagsdemonstration!
Seit Anfang Februar 2019 bin ich Berufstätig und habe eine Vollzeitarbeitstelle und in diesem Zusammenhang sofort sogar einen unbefrsiteten Arbeitsvertrag bekommen - weil ich seit Oktober 2018 bereits schon einen sogenannten Mini-Job ausgeübt habe in Teilzeit und dass auf meiner erfolgreichen Probezeit in diesem Zeitraum angerechtet wurde.
Kernelemente des Teilhabechancengesetzes ist die „Teilhabe am Arbeitsmarkt“ und die „Eingliederung von Langzeitarbeitslosen“ durch Förderung von sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen.
Dadurch habe ich auch endlich jetzt wirklich einfach mal die sehr große Chance und die sehr große Möglichkeit nach so sehr langer Arbeitslosigkeit bekommen, in Arbeit zu kommen und somit überhaupt nicht mehr weder auf Hartz IV noch auf staatliche Unterstützung von der ARGE Gelsenkirchen angewiesen bin! |
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