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Durch die breite Solidarität konnte wirklich mehr als nur ein Etappensieg erreicht werden: 3 : 0 für Jugendvertreterin Marie Bauer gegen BP! |
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Das obere linke Foto zeigt das Gelsenkirchener Arbeitsgericht.
Das obere rechte Foto zeigt von links nach rechts Zabit Cumcu, Marie Bauer und dann folgt ihr Verteidiger und Rechtsanwalt
Frank Stierlin. Vor- und nach der Verhandlung ergreift er direkt vor dem Arbeitsgericht Gelsenkirchen das offene Mikrofon.
Ganz rechts steht Peter Reichmann.
Das untere linke Foto zeigt von links nach rechts die sachkundige Bürgerin für dass kommunale Wahlbündnis "Auf Gelsenkirchen" Martina Reichmann und Moderatorin der
Montagsdemo Gelsenkirchen, daneben befindet sich
Jürgen Schäuble (Vater von Marie Bauer) und ergreift ebenfalls das offene Mikrofon. Er unterstützt seine Tochter solidarisch und stärkt ihr natürlich auch den Rücken. Und dann folgt Christian Zajonc.
Und das untere rechte Foto zeigt Thomas Kistermann.
Er nutzt natürlich auch die Gelegenheit und ergreift direkt vor dem Gerichtsgebäude das offene Mikrofon.
Dann folgt Margrit direkt vor dem Transparent. Sie hat den Solidaritätskreis "Mutige Marie" mit aufgebaut uns ins Leben gerufen.
Durch die breite Solidarität konnte wirklich mehr als nur ein Etappensieg erreicht werden:
3 : 0 für Jugendvertreterin Marie Bauer gegen BP!
Der Stein kam richtig ins Rollen, als am Freitag, den
21. Januar 2011 die Jugendvertreterin Marie Bauer nach erfolgreicher Abschlussprüfung zur Industriemechanikerin rechtswidrig aus dem Werk geworfen wurde, nur weil sie auf ihrem Recht bestand und nach $ 78a BVG die unbefristete Übernahme nach der Ausbildung beantragte!
Am Montag, den 24. Januar 2011 berichtete Marie Bauer auf der 325. Gelsenkirchener Montagsdemonstration gegen Hartz IV und gegen diese unsoziale Politik über diesen Skandal.
Alle Montagsdemonstranten und Passanten waren wirklich sehr erstaunt und gleichzeitig wütend und natürlich auch sehr empört über diese Mitteilung.
Seit diesem Tag stehen sehr viele Menschen voll und ganz hinter ihr und es gingen sehr viele Solidaritätserklärungen bei ihr und natürlich auch bei Facebook ein, sodass Marie sich nicht nur absolut sehr gefreut hat und vor allem sehr beeindruckt war, sondern es außerdem auch noch kaum glauben konnte, dass so viele Mensch ihr den Rücken stärken.
Am Donnerstag, den 17. Februar 2011 hat der Prozess Marie Bauer gegen BP vor dem Arbeitsgericht Gelsenkirchen, Bochumer Strasse 86 stattgefunden.
Eine 3/4 Stunde vor Prozessbeginn - also um 11.30 Uhr - begann direkt vor dem Arbeitsgericht Gelsenkirchen eine Kundgebung, zu der sich nach und nach etwa 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer versammelten.
Es war schon sehr beeindruckend, als vor dem kleinen und ehrwürdigen Gerichtsgebäude Aktivisten und Betriebsräte aus anderen Bereichen der IGBCE und der IG Metall, eine Vertreterin und ein Vertreter des "Solikreises Mutige Marie", von Rebell und MLPD, die Stadtverordnete Monika Gärtner-Engel und Moderatorin der Montagsdemo Gelsenkirchen und natürlich auch Montagsdemonstranten das offene Mikrofon ergriffen.
Dann ergriff Uwe Sliwka das offene Mikrofon und sagte:
"Ich bin Mitgründer und Urgestein des Solidaritätskreises
"Mutige Marie". Er wurde am Montag, den 24. Januar 2011 mit
26 Mitgliedern gegründet. Hintergrund:
Seit ein paar Jahren werden doch tatsächlich den Jugendvertretern von BP (früher Veba) nur Zwei-Jahresverträge angeboten und einige haben sich damit abgefunden, nach dem Motto
"Besser als nichts." Es war wirklich sehr gut, dass Marie Bauer sich nicht so einfach abspeisen lässt und jetzt auf ihrem Recht bestand und sofort nach $ 78a BVG für die unbefristete Übernahme nach der Ausbildung beantragte."
Als nächstes ergriff Peter Reichmann das offene Mikrofon und sagte:
"Ich finde es absolut unmöglich, richtig frech und eine sehr große Unverschämtheit von BP, dass man eine Jugendvertreterin auf dieser Art und Weise so massiv und extrem unter Druck setzt und dann auch noch zur Krönung ihre Rechte einfach aushebelt! Außerdem hat BP wohl kaum mit so einer breiten Solidarität gerechnet und das diese rechtswidrige Kündigung sogar breit im Internet veröffentlicht wurde!"
Diese Gelegenheit nutzte ich natürlich auch und ergriff das offene Mikrofon und sagte:
"Mein Name ist Thomas Kistermann und ich bin Sprecher und auch einer der Moderatoren der Gelsenkirchener Montagsdemonstration gegen Hartz IV und gegen diese unsoziale Politik. Heute unterstütze und begleite ich aber mit meiner ganzen Kraft und Energie so gut es nur geht die Jugendvertreterin Marie Bauer. Es darf einfach nicht sein, dass BP mit dieser rechtswidrigen Kündigung durch kommt, sonst wäre das wirklich ein richtiger Freibrief für dieses und natürlich auch für andere Werke und Unternehmen. Marie, ich drücke dir ganz fest meine beiden Daumen, dass du deinen Prozess gewinnst und anschließend einen unbefristeten Vertrag von BP angeboten bekommst. Wenn du dich tatsächlich auf diesem Zwei-Jahresvertrag eingelassen hättest, dann hättest du nach zwei Jahren deinen Arbeitsplatz verloren und BP wäre dich dann so los. Dann wärst du ruck zuck in Hartz IV reingerutscht!"
Als nächstes ergriff Jürgen Schäuble von der
Hertener Montagsdemonstration und der MLPD Herten das offene Mikrofon und sagte:
"Ich bin der Vater von Marie Bauer. Sie hat sich immer für die Auszubildenden eingesetzt und hatte außerdem für alle Auszubildenden ein offenes Ohr. Meine Tochter wurde sogar in diesem Unternehmen während ihrer Ausbildung auch noch gemobbt. Das muss sie sich wirklich nicht gefallen lassen. Sie kämpft nur für ihr Recht. Da stehe natürlich auch ich als Vater voll und ganz hinter ihr! Marie soll - so will es BP - keinen unbefristeten Arbeitsvertrag bekommen. Aber für andere Dinge sind Gelder da! Da habe ich einfach kein Verständnis für!"
Dann ergriff Zabit Cumcu das offene Mikrofon und sagte:
"Ich bin selbst betroffen und meine fristlose Entlassung als Betriebsrat bei Man Diesel & Turbo in Oberhausen muss ohne wenn und aber vom Tisch. Gegen politisch motivierte Kündigungen müssen wir gemeinsam kämpfen. Wir reichen uns einfach die Hand zu einem gemeinsamen Kampf, denn es geht nicht nur um uns beide, da wir betroffen sind, sondern dass wir gemeinsam unsere gewerkschaftlichen und politischen Rechte verteidigen und auf jeden Fall am besten natürlich auch noch so gut es nur geht erweitern und ausdehnen müssen, da sonst die Betriebe und die Unternehmen mit uns machen, was sie wollen."
Um 12.15 Uhr begann der Prozess. Im Gerichtssaal brachten dann doch tatsächlich etwa 80 Besucherinnen und Besucher ihre Solidarität zum Ausdruck. Der zuständige Richter fühlte sich zuerst von so vielen Zuschauern sehr bedrängt und wollte eigentlich die Gerichtsverhandlung unter diesen Umständen nicht beginnen.
Als der Richter dann aber merkte, wie viele Menschen sich für Marie Bauer stark machen und natürlich auch voll und ganz hinter ihr stehen und dass die Öffentlichkeit an diesem Prozess interessiert ist, begann der Richter und eröffnete die Verhandlung.
Marie Bauer führte aus, dass sie sich immer voll und ganz mit ihrem Herzen für die Auszubildenden eingesetzt und einfach nur auf ihrem Recht bestanden hat und sie es wirklich nicht versteht, dass nach zwei Jahren keine Arbeit mehr für sie da sei, aber für einen kurzen Zeitraum von zwei Jahren könnte BP ihr einen Arbeitsplatz anbieten.
Ihr Verteidiger und Rechtsanwalt Frank Stierlin berichtete, dass seine Mandantin - nachdem sie diesen Zwei-Jahresvertrag von BP nicht angenommen und unterschrieben hat - wie eine Schwerverbrecherin aus dem Werk geworfen wurde.
Herr Dr. Marc Dewald - Rechtsanwalt/Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht und für Privatisierung PPP und natürlich auch für Unternehmensrecht zuständig - führte aus, dass das so nicht stimmt. Er kann und will diese Aussage im Raum natürlich auch so nicht stehen lassen.
So wie ich das und auch andere Prozess-Beobachter im Gerichtssaal mitbekommen haben, ging Herr Dr. Dewald allerdings nicht mehr weiter und konkreter darauf ein und wollte aus seiner Sicht - wie es nach seiner Meinung tatsächlich in der Realität abgelaufen ist - im Gerichtssaal auf keinen Fall darstellen. Außerdem könnte BP Marie Bauer in dieser schwierigen Zeit keinen unbefristeten Arbeitsvertrag anbieten, weil hierfür die technischen und finanziellen Mittel fehlen.
Daraufhin sagte ein Zuschauer, dass er am liebsten für BP etwas spenden möchte. Denn seit dem Untergang der Bohrinsel am
22. April 2010 strömte massenweise Öl eine ganze Zeit lang in den Golf von Mexiko. Der Schaden soll sich so etwa auf 15 Milliarden Euro betragen. Dadurch ist jetzt BP fast pleite wegen der Katastrophe im Golf von Mexiko und das Öl so dann auch noch knapper wird. Aber eine Jugendvertreterin soll einfach mal so mit einem Zwei-Jahresvertrag einverstanden sein und abserviert werden. Das ist ein richtiger Widerspruch, den man auf jeden Fall lösen muss!
Noch während der Gerichtsverhandlung kam es dann für manchen doch zu einer überraschenden Wendung und löste bei den etwa
80 Prozessbesuchern Jubel und Schreie aus.
Denn nur durch die breite Solidarität und durch den öffentlichen Druck und natürlich auch durch die Veröffentlichung der vielen Solidaritätserklärungen in sozialen Netzwerken, Plattformen wie z.B. Facebook und natürlich auch noch auf verschiedene Homepages nachzulesen konnte wirklich mehr als nur ein Etappensieg erreicht werden:
3 : 0 für Jugendvertreterin Marie Bauer gegen BP!
Nach der Gerichtsverhandlung führten wir noch einmal eine Kundgebung vor dem Arbeitsgericht Gelsenkirchen durch.
Das offene Mikrofon ergriff dann der Verteidiger und Rechtsanwalt Frank Stierlin. Er sagte:
"Erstens musste BP kleinlaut einräumen, dass Marie jedenfalls bis zum Ende des Prozesses in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis steht.
Zweitens darf Marie ihr Jugendvertretermandant bis zum Ende ihrer Amtszeit im Dezember 2012 ausüben.
Und drittens musste sich BP bereit erklären, Marie ab sofort bis zum rechtskräftigen Abschluss des Prozesses zu beschäftigen - und natürlich auch zu entlohnen.
Über den Antrag von BP, das Arbeitsverhältnis aufzulösen, wollte das Gericht noch nicht entscheiden, da ihm die von BP ausgeführten Gründe nicht ausreichten. Die Verhandlung wurde daher bis voraussichtlich April oder Mai dieses Jahres vertagt."
Günther Keller ist Rechtsanwalt und ergriff auch spontan das offene Mikrofon und sagte:
"Ich habe beobachtet, dass Herr Seeger - Personalreferent bei BP - mit seinem Handy Fotos von der Kundgebung gemacht und verschiedene Teilnehmer fotografiert hat. Daraufhin sagte ich ihm, dass das Stasi-Methoden sind, die man eigentlich nur damals vor der Wende 1989 - also in der ehemaligen DDR - angewendet hat. Herr Seeger verließ einfach wortlos den Raum."
Die bürgerliche Presse war leider so gut wie nicht anwesend - bis auf ein Pressesprecher/Journalist von der WAZ - und der WDR ignorierte sozusagen den Prozess.
Denn z.B. sämtliche Zeitungen, der WDR und die bürgerliche Presse wurden schon vor etwa zwei Wochen informiert.
Es bleibt natürlich auch weiterhin sehr spannend und ich werde auf jeden Fall beim nächsten Mal wieder mit dabei sein und über den Prozess berichten.
Wir freuen uns natürlich auch darüber, wenn Ihr weiterhin Solidaritätserklärungen an folgende Adresse schickt:
Solikreis "Mutige Marie".
E-Mail-Adresse:
solikreismutigemarie@gmx.de.
Mit freundlichen Grüßen
__________________
Thomas Kistermann
Gelsenkirchen, den 17. Februar 2011
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Über mich |
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Von 1991 bis 1996 war ich bei der Veba AG in Gelsenkirchen-Horst
( heute BP Gelsenkirchen GmbH ) als Sanitärreiniger
( Kauenwärter ) von der Firma Cleaners ( Sitz in Oberhausen ) beschäftigt.
Danach wurde ich arbeitslos und nutzte sinnvoll die Zeit, indem ich von 1997 bis 1999 auf dem
Zweiten Bildungsweg meinen Hauptschulabschluss und meine Fachoberschulreife mit Erfolg und sogar mit Qualifikation an der Abendrealschule Gelsenkirchen nachgeholt habe.
Ich wurde sogar in der Zeitschrift der Abendrealschule Gelsenkirchen Ausgabe 2000 ( ars-journal )
ausgezeichnet mit dem Titel:
"Arbeitslos - Abendrealschule gibt neue Zuversicht ! Interview mit Thomas Kistermann ( 29 )"
Und darauf bin ich natürlich sehr stolz!
Danach habe ich erst Interesse bekommen, mich mit der Politik auseinanderzusetzen. So kam ich dann zur Gelsenkirchener Montagsdemonstration!
Seit Anfang Februar 2019 bin ich Berufstätig und habe eine Vollzeitarbeitstelle und in diesem Zusammenhang sofort sogar einen unbefrsiteten Arbeitsvertrag bekommen - weil ich seit Oktober 2018 bereits schon einen sogenannten Mini-Job ausgeübt habe in Teilzeit und dass auf meiner erfolgreichen Probezeit in diesem Zeitraum angerechtet wurde.
Kernelemente des Teilhabechancengesetzes ist die „Teilhabe am Arbeitsmarkt“ und die „Eingliederung von Langzeitarbeitslosen“ durch Förderung von sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen.
Dadurch habe ich auch endlich jetzt wirklich einfach mal die sehr große Chance und die sehr große Möglichkeit nach so sehr langer Arbeitslosigkeit bekommen, in Arbeit zu kommen und somit überhaupt nicht mehr weder auf Hartz IV noch auf staatliche Unterstützung von der ARGE Gelsenkirchen angewiesen bin! |
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