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Leserbrief an Frau Bundesministerin für Arbeit und Soziales Ursula von der Leyen |
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Seit Anfang August 2004 bin ich
( Thomas Kistermann, siehe Foto oben ) aktiv in der
Gelsenkirchener Montagsdemonstration tätig. Ich bin dort Sprecher und auch einer der Moderatoren und wende mich jetzt an
Frau Bundesministerin für Arbeit und Soziales
Ursula von der Leyen
Sehr geehrte Frau von der Leyen,
am Sonntag, den 10. Januar 2010 waren Sie als Gesprächsgast in der ARD-Sendung "Anne Will" eingeladen, die um 21.45 Uhr ausgestrahlte wurde. Der Titel dieser Sendung lautete:
Agenda 2010 - 5 Jahre Hartz IV.
Das Ehepaar Heike und Stefan Liesack aus Bochum-Wattenscheid saß live bei "Anne Will" auf der Couch und berichteten, dass sie beide seit sechs Jahren arbeitslos sind und mit ihren drei Kindern seit 2005 von Arbeitslosengeld II
( Hartz IV ) leben.
Herr Stefan Liesack hat in den sechs Jahren ca. 660 Bewerbungen geschrieben und in dieser Zeit tatsächlich nur drei Job-Angebote vom Arbeitsamt ( Job-Center ) erhalten. Er ist gelernter Drucker und sucht dringend eine Vollzeitstelle. Stattdessen hat ihm sein zuständiger Fall-Manager einen 1-Euro-Job angeboten, den er aber aus einem wichtigen Grund abgelehnt hat.
Denn er und seine Frau haben über sehr gute Bekannte und auch durch Beziehungen in einem Drogeriebereich beide je eine Arbeitsstelle auf 400-Euro-Basis im Monat erhalten. Das Ehepaar findet es auch gar nicht gut, dass jetzt die Bundesregierung darüber nachdenkt, den Hartz-IV-Regelsatz von 359 Euro im Monat auf nur 256 Euro im Monat zu kürzen, da es ja zu wenig 400-Euro-Jobs gibt und sie dann nicht mehr menschenwürdig leben können. Das Geld reicht jetzt schon hinten und vorne nicht!
Frau Anne Will fragte Sie Frau Bundesministerin für Arbeit und Soziales Ursula von der Leyen,
ob Sie es für richtig finden, nach ihrem Denken und nach ihrer Struktur, dass
Herr Stefan Liesack den 1-Euro-Job abgelehnt hat und dafür auf 400-Euro-Basis arbeiten geht.
Darauf antworteten Sie Frau von der Leyen, dass wenn alle Möglichkeiten nach ihrer Meinung ausgeschöpft sind, und die sind hier nicht ausgeschöpft, dass ist wohl klar, da kann man noch was tun, dann ist das Angebot eines 1-Euro-Job richtig, aber erst der Satz vor weg, wenn alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Jeder muss die Chance bekommen, indem Beruf oder in die Stellung die er mal gehabt hat auch wieder einen Anschluss zu finden.
Nach Ihrer Meinung Frau von der Leyen, obwohl Herr Stefan Liesack ca. 660 Bewerbungen in den sechs Jahren seiner Arbeitslosigkeit geschrieben hat, wenn immer noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind und er auch nur in dieser Zeit drei Job-Angebote vom Arbeitsamt ( Job-Center ) erhalten hat, dann kann ich Ihre Äußerungen im Fernsehen nur so verstehen, dass Herr Stefan Liesack noch weitere 660 Bewerbungen in den nächsten sechs Jahren schreiben soll.
Sollte er dann immer noch nicht eine Vollzeitstelle gefunden haben und Sie Frau Bundesministerin für Arbeit und Soziales
Ursula von der Leyen treffen überraschend den Herrn Stefan Liesack in einer Fernseh-Sendung wieder, dann werden Sie ihm wohl sagen müssen:
"Jetzt sind wirklich alle Möglichkeiten ausgeschöpft und Sie Herr Stefan Liesack können endlich in Rente gehen."
Nur ob er dann überhaupt von seiner Rente auch leben kann, dass glaube ich nicht. Aber immerhin sagten Sie Frau von der Leyen:
"Dass System der ARGE und die Ausbildung der Fall-Manager ist grundsätzlich gut, könne aber noch verbessert werden."
Mit freundlichen Grüßen
__________________Gelsenkirchen, 17. 01. 2010
Thomas Kistermann
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Über mich |
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Von 1991 bis 1996 war ich bei der Veba AG in Gelsenkirchen-Horst
( heute BP Gelsenkirchen GmbH ) als Sanitärreiniger
( Kauenwärter ) von der Firma Cleaners ( Sitz in Oberhausen ) beschäftigt.
Danach wurde ich arbeitslos und nutzte sinnvoll die Zeit, indem ich von 1997 bis 1999 auf dem
Zweiten Bildungsweg meinen Hauptschulabschluss und meine Fachoberschulreife mit Erfolg und sogar mit Qualifikation an der Abendrealschule Gelsenkirchen nachgeholt habe.
Ich wurde sogar in der Zeitschrift der Abendrealschule Gelsenkirchen Ausgabe 2000 ( ars-journal )
ausgezeichnet mit dem Titel:
"Arbeitslos - Abendrealschule gibt neue Zuversicht ! Interview mit Thomas Kistermann ( 29 )"
Und darauf bin ich natürlich sehr stolz!
Danach habe ich erst Interesse bekommen, mich mit der Politik auseinanderzusetzen. So kam ich dann zur Gelsenkirchener Montagsdemonstration!
Seit Anfang Februar 2019 bin ich Berufstätig und habe eine Vollzeitarbeitstelle und in diesem Zusammenhang sofort sogar einen unbefrsiteten Arbeitsvertrag bekommen - weil ich seit Oktober 2018 bereits schon einen sogenannten Mini-Job ausgeübt habe in Teilzeit und dass auf meiner erfolgreichen Probezeit in diesem Zeitraum angerechtet wurde.
Kernelemente des Teilhabechancengesetzes ist die „Teilhabe am Arbeitsmarkt“ und die „Eingliederung von Langzeitarbeitslosen“ durch Förderung von sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen.
Dadurch habe ich auch endlich jetzt wirklich einfach mal die sehr große Chance und die sehr große Möglichkeit nach so sehr langer Arbeitslosigkeit bekommen, in Arbeit zu kommen und somit überhaupt nicht mehr weder auf Hartz IV noch auf staatliche Unterstützung von der ARGE Gelsenkirchen angewiesen bin! |
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